Die „Members of Dance“ aus Grüntegernbach sind Träger des großen Preises der Faschingsakademie 2019.
– Mehrmals müssen die Verantwortlichen inkognito bei den Auftritten der Members of Dance aus Grüntegernbach gewesen sein. Dann, zu Beginn dieser Saison, schlug es in der Vorstandsetage der Tanzsportabteilung des TSV Grüntegernbach ein: Die „Members“ sind Träger des großen Preises der Faschingsakademie 2019.
Vorsitzender Florian Wandinger sagte im Gespräch mit der Heimatzeitung, das Glück kaum fassen zu können. Für den Verein, der nicht auf Turniere fährt und darum auch nicht mit Erfolgen dort werben kann, sei eine solche Auszeichnung von ganz enormer Bedeutung. Überzeugt habe die Jury vor allem das Konzept eines Tanztheaters, bei dem in dieser Saison der Klassiker „Romeo und Julia“ auf die Bühne gebracht wird. „Da ist der Druck noch einmal deutlich höher, denn das kennt ja jeder“, sagt Wandinger. Die Akademie habe deshalb auch eine eigene, neue Kategorie finden müssen. Und so wurde von den Ehrensenatoren Hansi Leber und Siegfried Fiedler die Auszeichnung verliehen „für herausragende Leistungen im karnevalistischen Showtanz-Theater.“ Die beiden kommen aus Markt Indersdorf und sind als Faschingsspezialisten über die Grenzen Deutschlands bekannt und haben 2014 die „Freie Akademie Karneval Süd“ ins Leben gerufen. Leber ist Mitglied des europäischen Dachverbandes „FEN“ und Mitautor des Faschingslexikons, das sich wachsender Beliebtheit erfreut.
Diese hohen Herren waren also da, und Florian Wandinger nannte die Auszeichnung eine gewaltige Motivation für die Gruppe, die 1992 gegründet worden sei und nach dem überaus erfolgreichen Programm für 2018 heuer noch einmal „eine Schippe drauf gelegt“ habe. Das Programm „Romeo und Julia“ haben sie schon öfter gezeigt, einmal sogar in der Steigerwaldhalle in Wiesentheid vor 1000 ausschließlich weiblichen Gästen. In einem Teil der Show sind nur Männer auf der Bühne. Trainer Martin Mooshofer wusste wohl, was jetzt erwartet wird: „Männer, wir tanzen mit offenem Hemd.“ Die Wirkung war Wandinger zufolge sofort da. „Das ist Show! Und das ist auch der Grund, wieso man den Sport macht. Am Ende gab’s Standing Ovations.“
Für dieses Programm sind über 50 Aktive auf und hinter der Bühne, der technische Aufwand für das Bühnenbild ist gewaltig. „Wir brauchen ja einen Balkon. Du kannst doch ,Romeo und Julia‘ nicht spielen ohne Balkon.“ Aber das Ganze muss im Kofferraum des Busses Platz finden: „Eine echte Herausforderung für unsere Bühnenbauer.“ Und einen Kostendruck haben die Tanzsportgruppen auch noch.
Bei alldem müssen die Akteure auch mit Widrigkeiten der Räume klar kommen: 4,50 Meter Raumhöhe über der Bühne wie in manchen Hallen, das ist einfach knapp. „Da kannst du fast nichts machen. Aber gut aussehen soll es trotzdem.“ Am neuen Programm wird schon gebastelt. Was dann auf die Bühne kommt, ist noch geheime Kommandosache.
copyright: Klaus Kuhn / Erdinger Anzeiger